Best of... November 2003


Bei meiner Oktober-Kolumne endete ich mit großem Optimismus und zum Teil konnte dieser wirklich erfüllt werden. Allerdings blieben riesige Ereignisse, für die man auf ewig an einen November 2003 denken würde, leider aus. Die Survivor Series war auf jeden Fall endlich mal wieder ein wirklich überzeugender PPV, aber auch hier gab es Schwächen und Mängel. Eines fiel mir im aktuellen Monat aber besonders auf – das waren die Qualitätsunterschiede der Booker der beiden Hauptshows. Was ich im Einzelnen damit meine und was mich sonst noch genervt oder auch überzeugt hat, lest ihr in meinem Best Of November 2003:

Beste Storylines und Fehden
1. Austin / Bischoff
2. Undertaker
3. Smackdown Elimination

Im Monat November waren beide Hauptshows dominiert durch ein ganz großes Thema. Bei RAW war es die Dauerfehde zwischen Steve Austin und Eric Bischoff – das besondere Augenmerk auf diese Longtime-Story ließ schon ahnen, dass es dieses Mal zu einem Abschluss kommen würde. Das machte die ganze Geschichte natürlich gleich extra- spannend. Eigentlich handelte es sich bei der Austin / Bischoff – Fehde ja seit langem schon um eine Non-Wrestling Storyline. Umso verwunderlicher sollte es sein, dass eine solche Non-Wrestling Storyline auf Platz 1 der besten Storys in einem Monat steht. Hier ist der WWE nämlich ein Geniestreich gelungen. Man hat gekonnt einen Bogen von einer Non-Wrestling zu einer Wrestling-Storyline ziehen können, und das ohne dass irgendwelche Nicht-Wrestler in den Ring steigen. Mit der Geschichte, dass das Schicksal dieser Fehde durch jeweils 5 Vertreter beider Seiten entschieden werden soll, konnte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen brachte man Bischoff/Austin zu einem Abschluss, bei dem es vermieden wurde, dass Eric Bischoff im Ring irgendeine Leistung auf den Leib geschrieben wird, der er nicht gerecht würde. Zum anderen erweckte man den Geist der Survivor Series wieder zum Leben. Der dritte, nicht zu unterschätzende Punkt: Man brachte eine Menge Superstars in einem schönen Event storylinetechnisch unter. Für Bischoff ist die geschaffene Situation ein guter Ansatz, um weiterzuarbeiten und seine Heel-Rolle auszudehnen. Für Austin bietet es Tür und Tor für ein riesiges Comeback, in welcher Rolle auch immer. Man hat hier eine schöne Story beendet, bevor sie langweilig wurde. Das ist auf jeden Fall lobenswert, weil es einfach in viel zu wenig Fällen so gehandhabt wird - Kane lässt grüßen!

Schon bei der Storyline mit Brock Lesnar wurde dem Undertaker wieder die Beachtung geschenkt, die er einfach aufgrund seines Status haben muss. Ich habe mich sehr gefürchtet vor der Storyline mit Vince McMahon – denn für mich war klar, dass der Taker ein Buried Alive Match verlieren würde, was bedeutete, dass Vince in besiegen muss – und das hätte den Status eines Undertaker wieder zerstört. Es kam dann aber alles anders. Er verlor zwar das Match, hat dabei aber nichts von seinem Status eingebüßt, denn McMahon hielt sich vornehm zurück. Auch die Hinarbeit auf die Survivor Series hat mir seitens des Undertaker sehr gut gefallen. Die Reden, in denen er sagte, dass der gesammelte Frust auf Vince McMahon zu einer Schlacht führen würde und das Maß einfach voll sei, waren realistisch und glaubwürdig. Niemand will McMahon im TV, geschweige denn im Ring sehen – der Undertaker hat es aber geschafft, die komplette Storyline zu tragen und zu einem großen Erfolg zu machen. Es ist sehr schade, dass diese grandiose Arbeit die Grundsteinlegung für seinen Ruhestand bedeuten wird, denn das Comeback als Deadman kündigt den letzten Run des Undertaker an – unwiderruflich.

Bevor ich mich zum dritten Platz äußere, möchte ich betonen, dass es in dieser Kategorie um die beste Storyline geht und nicht um die Qualität des abschließendes Matches oder der Leistung der Teilnehmer. Damit wird sich rechtfertigen lassen, dass ich an dieser Stelle die Team Angle / Team Lesnar Fehde nenne. Sie hat ganz klar den Smackdown Monat dominiert – neben der oben genannten Storyline natürlich. Die Segmente, in denen sich langsam die Teams aufgebaut haben, waren fast durch die Bank weg gelungen und versprachen, was das Match bei den Survivor Series nicht halten konnte. Hier geht es aber um die positiven Aspekte. So ist auf jeden Fall die Einführung von Morgan und Jones zu nennen, wie auch das Comeback von Hardcore Holly und der Turn von John Cena. Wohl gemerkt beziehe ich das alles auf die Zeit VOR den Series. Denn was ich von der Umsetzung halte, gibt es im nächsten Abschnitt zu lesen.

Schlechteste Storylines und Fehden
1. Die Survivor-Series Demontage
2. Entwertung der Tag-Team Titel
3. Tajiri / Jamie Noble

Nach der eben erläuterten Vorbereitung des Smackdown-Elimination Matches war zumindest ich sehr heiß auf den Kampf bei den Survivor Series. Was dort passierte war hingegen schlichtweg grausam. Man baut Hardcore Holly auf und schmeißt ihn so wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. So scheiße ich A-Train auch finde, nach einer einzigen Clothesline From Hell eliminiert zu werden ist ebenso lächerlich wie das Ausscheiden von Bradshaw. Man baute Matt Morgan und Nathan Jones zu gefährlich wirkenden Männern auf und lässt sie bei dem Match so gut wie gar nicht mitmachen. Die einzigen Szenen, an denen die beiden maßgeblich beteiligt waren, waren als sie ausschieden. Das sind alles Jungstars und mit viel Optimismus und einem sehr weit zugedrückten Auge kann man das vielleicht auch noch durchgehen lassen. Das der gleiche Mist aber auch mit den beiden Leitfiguren der Show, Kurt Angle und Brock Lesnar, durchgezogen wird, ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar. Zum Ende hin war das Match zwar gut, aber für ein 10-Mann Ausscheidungsmatch war es sehr sehr übel. Wenn ein Booking-Team nicht in der Lage ist, einen vernünftigen Ablauf für ein Match mit 10 Teilnehmern zu schreiben, dann darf es dieses einfach nicht tun.

Kennt ihr das? Es taucht ein neues Tag Team auf, bestehend aus zwei jungen Leuten, die ein mehr oder weniger ausgeprägtes Gimmick erhalten – und bevor man sie so richtig zur Kenntnis nehmen konnte, marschieren sie auf einmal mit den Tag Team Titeln durch die Gegend. World’s Greatest Tag Team – Langweilig, kaum Publikumsreaktionen, aber mehrfache Tag Team Champions. La Resistance, zu den eben genannten Eigenschaften auch noch teilweise unbegabt – Tag Team Champions in Rekordzeit! Basham Brothers – das Null-Gimmick Team, von Jobbern direkt zu Champions. Nach dem Titelgewinn sind sie alle in Tag Team Matches (aber auch nur in Tag Team Matches) schier unbesiegbar, nach dem Titelverlust sind sie wieder Jobber und das genau so lange, bis sie wieder Champions werden. Was soll das? Die Tag Team Gürtel hatten mal einen Wert. Dieser ist leider Gottes durch dieses Hinundher gänzlich beseitigt worden. Ich warte jetzt nur noch auf die erste Regentschaft von Cade und Jindrak – dann geb ich die Glaubwürdigkeit der Titel endgültig auf.

Eigentlich hat sich WWE doch ein recht gutes Roster für die Cruiserweight Division aufbauen können. Gute Worker, Brawler, Highflyer und Ikonen wie Rey Mysterio beispielsweise. Zu diesen talentierten Männern gehören zweifelsohne auch Tajiri und Jamie Noble. Das Problem ist – beide sind schlechte Entertainer und spielen ihre momentane Rolle mit einem Talent, wie man es sonst nur bei Alexander Hold vorfindet. Noble ist ein schlechter Face und Tajiri ist ein schlechter Heel. Die beiden in eine gemeinsame Storyline zu verpacken, war zum Scheitern verurteilt und ist dann auch gescheitert. Mich jedenfalls hat diese ganze Geschichte mehr als kalt gelassen und ich hoffe, dass in der Cruiserweight-Division endlich was unternommen wird. Wozu gibt es Mysterio, den Dragon, Spanky oder Paul London?

Insgesamt waren sich die Storys der beiden Shows in diesem Monat doch sehr ähnlich. Glaubhafter fand ich im Gesamten aber die Vorstellung, die uns RAW gegeben hat. Daher geht der Showpunkt in der Kategorie Storylines an die Show von Eric Bischoff.

Beste Gimmicks
1. John Cena
2. Paul Heyman
3. Batista

Allen Voran muss an dieser Stelle John Cena genannt werden. Er war einer der besten Heels bei WWE und verspricht nun auch ein wirklich guter Face zu werden. Man hat in seinem Fall glücklicher Weise nicht den Fehler gemacht, ihn zum Babyface zu turnen. Seinen Charakter hat man ihn behalten lassen, er lacht jetzt nicht die ganze Zeit und macht die typischen nervigen Babyface-Sachen (wie zu Beginn seiner Karriere bei WWE) – er ist mit dem selben Gimmick wie immer jetzt einfach auf der anderen Seite. Das haben noch nicht viele Männer vor ihm geschafft, Cena scheint es jedoch zu meistern. Besonders für so einen jungen unerfahrenen Mann ist das beachtlich.

Wie hätte Stephanie McMahons Nachfolger seinen Job auch schlecht machen können? Solange man ein bisschen Charisma und Fan-Akzeptanz besitzt, war die nachfolge der Million Dollar Princess eigentlich ein Selbstgänger. Paul Heyman hat seinen Job wirklich gut gemacht, blieb neben einigen Face-Sequenzen doch immer strikt bei seiner Heel-Rolle und erinnerte mich endlich wieder ein wenig an den alten ECW-Boss. Leider hat er hinter den Kulissen nichts zu sagen, denn die notwendige Würze fehlt seiner Show noch.

Comebacks sind immer eine schwierige Sache. Entweder sie funktionieren oder sie gehen halt in die Hose. Kevin Nash und Hardcore Holly sind zwei recht aktuelle Beispiele, bei denen letzteres zutraf. Bei Batista hingegen ging alles glatt. Er zerstörte den World Heavyweight Champion und wurde nicht sofort im Anschluss in den Main Event gepusht. Man erkennt an seinem Beispiel, dass man zumindest bei RAW im Booking Team aus Fehlern bereit ist zu lernen. Ich sehe momentan ein riesiges Potential in Batista, wenn man ihn die momentane Rolle nur lange genug spielen lässt.

Schlechteste Gimmicks
1. Matt Morgan / Nathan Jones
2. Jamie Noble
3. Jindrak / Cade

„Wer ist Matt Morgan?“ hab ich mich gefragt, als Heyman und Jones die Halle mit ihm betraten. Mittler Weile habe ich eine eindeutige Antwort auf diese Frage: Es ist mir egal. Er ist ein neuer Mann, dessen Debut ordentlich vergeigt wurde, das wird es ihm sehr sehr schwer machen, bei WWE in diesem Anlauf Fuß zu fassen. Auch bei Nathan Jones, der optisch eigentlich das Zeug zum Top-Heel hätte, hat man es bei den Survivor Series zum zweiten Mal ordentlich verbockt. Was anfangs gut aussah, hat zum Ende nicht funktioniert und ich bin mir sicher, dass sowohl Morgan als auch Jones in diesem Anlauf bei WWE nichts erreichen werden.

Jamie Noble ist langweilig, dass war er von Anfang an und ist es immer noch. Als Heel war er wenigstens noch ein wenig glaubwürdig, als Face funktioniert das überhaupt gar nicht. Das bisschen Charisma, was er besitzt, hat er ausschließlich durch Nidia bekommen. Ich bereue es daher in keinster Weise, dass ich während seines gesamten Matches in Köln Kacken war, denn ich denke, ich habe nichts verpasst.

Mit Mark Jindrak und Garrison Cade hat die WWE wieder erfolgreich ein Team erschaffen, was mir egal ist. Das problematische an ihrem Gimmick ist, dass sie kein Gimmick haben. Jedes Heel-Gimmick, was mir einfallen würde, wären nur kurzlebig und die möglichen Face-Gimmicks würden nicht funktionieren. Ein lauffähiges Gimmick würde mich wirklich überraschen und ich bin sehr gespannt, ob WWE es schafft, dieses mit mir zu tun.

Auch wenn Smackdown eher auf Langweiler setzt und wenig Innovatives in Sachen Gimmicks geleistet hat – den Undertaker, Heyman und Cena mal ausgenommen – war es doch noch mehr als bei RAW, das gimmickmäßig im November doch eher brach lag. Daher Punkt für Smackdown.

Wrestler des Monats
1. Shawn Michaels
2. Chris Benoit
3. Randy Orton

“Shawn Michaels did everything a human being could do.”, waren die Worte von Jim Ross, als der Heartbreak Kid blutüberströmt in der Mitte des Ringes lag und die Evolution in Form von Orton und Batista feierte. Bei der Survivor Series wurde Shawn Michaels ein Zeichen gesetzt. Wenn wir 2 Jahre zurückblicken sehen wir einen Mann, der seine Karriere hinter sich hat, dem was er liebt nicht mehr nachkommen kann, weil es sein Körper nicht mehr mitmacht – und heute sehen wir denselben Mann im Ring, wie er die komplette neue Generationen in seinen Schatten wrestlet und zeigt, dass „Old School“ nicht nur bei einem Undertaker zum Leben erweckt werden kann. Im Anschluss an den genialen Showdown des RAW-Elimination Matches sahen wir sehr bewegende Szenen zwischen Steve Austin und Shawn Michaels, die auch einmal mehr gezeigt haben, dass Shawn Michaels seinen aktuellen Status nicht zugesprochen bekommt, weil er irgendwann mal in der Vergangenheit ein Grossartiger war, sondern weil er es tatsächlich heute ist – und das wie kein Zweiter.

Natürlich hat Chris Benoit den Main Event verdient. Natürlich hat Chris Benoit den Championtitel verdient. Und der arme Mann kann gar nichts dafür, dass man diese Sprüche als Wrestlingfan kaum noch hören kann. Das hat, so wie es aussieht, endlich Mal ein Ende, denn was wir im letzten Monat sahen, war endlich eine berechtigte Würdigung der großartigen Leistung des Chris Benoit. Er steht nun unmittelbar vor dem Sprung in den Main Event, vor dem Sprung dahin, wo so viele Wrestlingfans ihn schon so lange Zeit sehen wollen. Bei dem Gedanken an einen PPV, der durch ein WWE Titelmatch zwischen Brock Lesnar und Chris Benoit geheadlined wird, läuft mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammen und ich sage es an dieser Stelle hoffentlich zum allerletzten Mal: „Chris Benoit ist genial, er wird unten gehalten und gehört in den verdammten Main Event!“. Ein letztes Mal, denn bald wird es hoffentlich nicht mehr nötig sein, dann haben wir endlich was wir schon so lange wollen – Benoit an der Spitze von World Wrestling Entertainment.

Man hört oft Leute sagen, der Megapush bei Smackdown von John Cena sei sehr berechtigt, der von RAW’s Randy Orton hingegen nicht. Lassen wir die wrestlerischen Fähigkeiten mal außen vor, sehe ich das aber komplett anders. Das soll nicht heißen, das Orton im Ring nichts leisten kann, im Gegenteil, sein Entertainment ist lediglich schon sehr viel ausgeprägter. Wenn man beachtet, was Randy Orton vor der Evolution war und wenn man dagegen den Randy Orton von heute stellt, dann sieht man zwei völlig verschiedene Persönlickeiten. Mit Sicherheit gibt es andere Leute, die vor Orton einen solchen Push hätten erfahren müssen, aber Randy scheint es dadurch zu entschuldigen, dass es glaubhaft bleibt und seinem Push anscheinend gerecht werden wird. Woher der Push rührt, spielt jetzt erstmal keine Rolle, aber dass er stattfindet tut RAW in meinen Augen heute und auch in der Zukunft sehr gut.

Alles in Allem kommen sich RAW und Smackdown in der Qualität der Roster immer näher. Was mich an Smackdown stört ist die Eintönigkeit. Die gibt es dank eines Triple H bei RAW zwar auch, aber dort reißt sie mich irgendwie mehr mit. Der Punkt für das Roster geht in diesem Monat also wieder an RAW.

Matches und PPV-Tops
1. RAW Elimination
2. Tag Team Titles
3. Smackdown Elimination

In der Platzierung eins sind sich die Zuschauer der Survivor Series wohl zum großen Teil sehr einig geworden. Die Booker und auch die Akteure dieses Matches haben herausragende Leistung gezeigt und nicht nur mit einem einzelnen Match überzeugt – sondern einen ganzen Monat spannender Segmente, Matches und Aktionen präsentiert. Dazu hat das RAW Elimination Match das geschafft, was bei dem Smackdown-Pendant in die Hose ging: Man konnte den Geist der Survivor Series, wie schon oben in meiner Kolumne gesagt, wieder zum Leben erwecken. Es wurde gezeigt, warum dieses Format einmal erfolgreich war und dass es auch heute noch funktionieren kann. Insbesondere mich, als alten Survivor Series Fan hat dieses Match absolut glücklich gemacht und ich hoffe, dass man diesen Weg in den kommenden Jahren unbedingt beibehält. Was uns diese 10 Männer gezeigt haben, war der Inbegriff des Sports-Entertainment.

Die Überraschung des Abends war in meinen Augen das Tag Team Title Match, was kein Paradestück des glatten Entertainments, dafür aber sehr schönes Wrestling darbot. Wenn die Bashams noch an Charisma zulegen, würde eine Guerrero/Basham-Kombination wahrscheinlich ein Klassiker werden können. Davon war es bei der Survivor Series zwar noch weit entfernt, aber es war wrestlerisch das zweitbeste Match des Abends.

So sehr ich mich auch über das Smackdown Elimination-Match geärgert habe, ich kann nicht abstreiten, dass es zum Ende hin richtig gut wurde. Hätte man es zu einem Tag Team Match, oder vielleicht auch 6-Man Tag Team Match gemacht, dann hätte es wohlmöglich besser funktioniert und stünde im Gesamteindruck besser da, so haben Benoit und Cena aber noch erfolgreich retten können, was zu retten war – und deshalb verdient dieses Match wohl auch den dritten Platz.

Der PPV-Punkt geht in eindeutigster Weise an RAW. RAW hatte den Main Event (sofern das jemand mitbekommen hat...), RAW hatte das beste Match des Abends, und sogar in den Smackdown-Main Event musste ein RAW-Mann eingreifen, um das Ganze zu einem runden Abschluss zu bringen.

Das Überflüssigste zum Schluss
1. Blutbäder
2. Kane / Shane Abschluss
3. Langeweile trotz Riesen-Roster

Ein Schlag des Undertaker – 14 Liter Blut aus der Stirn von Vince McMahon. Shawn Michaels verliert nach einen Schlag auch um die 30 Liter, das hat leider mit Spannung oder Dramatik gar nichts mehr zu tun. Einem ernsthaften Match verleiht das nur unnötige Lächerlichkeit. Blut kann durchaus in einem Wrestling-Match eingesetzt werden, aber doch bitte nicht gleich in jedem zweiten und auch in der Menge, die ein Mensch überhaupt in seinem Körper hat.

Eine wichtige Nachricht gibt es an dieser Stelle noch für alle Wrestlingfans: Die Kane/Shane-Storyline ist vorbei! An mir ist das auch erst vorbei gegangen, aber die beiden hatten ein dämliches Match bei der Survivor Series und jetzt ist wahrscheinlich alles wieder gut. Verschmerzen kann ich diesen Unfug dadurch, dass für Kane jetzt endlich neue und große Storylines ins Leben gerufen werden, aber was uns da als Abschluss dieser ehemaligen Hauptstoryline abgeliefert wurde, war Bullshit.

World Wrestling Entertainment hat momentan das wohl größte Roster seiner Geschichte und schafft es trotzdem immer wieder, seine Fans durch Belanglosigkeiten zu langweilen. Mich regt das immer mehr auf, wenn ich sehen muss, dass ein Mark Henry fast bis den Main Event gepusht wird und ein Tommy Dreamer froh sein kann, bei Heat auftreten zu dürfen.

Unterm Strich

Insgesamt liegt en wirklich guter Monat hinter uns, was ich allerdings auch erwartet hatte. Nach dem No Mercy – Debakel vom Oktober war das auch bitter notwendig. Die Survivor Series konnte sich größtenteils wirklich sehen lassen und wurde ihrer langen Tradition gerecht. Insgesamt überzeugte mich aber in diesem Monat wieder mehr das RAW-Roster, was sich im Dezember wohl nicht ändern wird, weil uns mit Armageddon ein RAW-Only-PPV erwartet.

Nach Showpunkten geht der November 3 : 1 an RAW.

Der Royal Rumble ist nun auch nur noch knappe zwei Monate entfernt, was den letztendlichen Countdown zu WrestleMania 20 einleiten wird. Wir müssen also ein halbes Jahr der Spitzenklasse von WWE erwarten, denn wenn sie uns auch oft Mist servieren, diese WM20-Geschichte nehmen sie wirklich ernst und das kann nur gut für uns, die Fans, sein. Lassen wir diese Zeit also einfach auf uns zukommen, ich bin sehr optimistisch, dass es funktionieren wird.

In diesem Sinne, einen schönen Dezember Euch allen und viel Spaß bei Armaggedon,
bis denn,

Ben